1. MAI 2011: Aufruf der kommunistischen Partei Griechenlands
Arbeitende Menschen, Migrantinnen und Migranten, junge Menschen, Arbeitslose, Rentnerinnen und Rentner!
Wir ehren den Kampftag der Arbeiterklasse
im Bewusstsein unserer großen Verantwortung. Wir ziehen wichtige Schlussfolgerungen aus den Erfahrungen der Vergangenheit und verstärken
unseren Kampf gegen das Großkapital,
gegen die Ausbeuter und ihre politischen Vertreter, die einen frontalen Angriff gegen die Arbeiterklasse, gegen die Volksschichten in
Deutschland, in Griechenland, in allen
EU-Staaten, in der ganzen Welt führen. Dieser Angriff schrumpft Löhne und Renten, vernichtet Arbeits-, Sozial-und Versicherungsrechte, verschlechtert
das Leben der Arbeiterfamilien, untergräbt die Zukunft der Jugend, stärkt
die Repression und die Willkür. Das ist der Kapitalismus. Ein System der Ausbeutung, das Krisen und Kriege verursacht.
Wir, die arbeitenden Menschen sind
die Schöpfer des gesamten
Reichtums. Ohne uns kann es keinen Reichtum
geben. Ohne die Kapitalisten aber schon. Alles was geschaffen wurde, alles was in der Zukunft geschaffen wird ist
die Leistung der arbeitenden Menschen, die unter Bedingungen harter Ausbeutung und enormen Drucks durch das Großkapital,
durch die Monopole in Deutschland, in Griechenland und in der ganzen Welt arbeiten.
Heute sind wir
objektiv in der Lage weniger Zeit
zu arbeiten, Freizeit zu haben,
uns sicher zu fühlen, keine Angst vor der Zukunft zu
haben, ein breites System der sozialen Fürsorge zu genießen. Warum leben wir aber
schlechter und warum wird unser Leben
geplündert? Warum
steigen die Arbeitslosigkeit,
die Armut und die Verzweiflung?
Warum werden mit Kampf
und Blut errungene Arbeiterrechte niedergeschlagen?
Warum wird das Leben
der Jugend, der Kinder, der Frauen, der Rentner immer
schlimmer? Warum werden
Staaten zersplittert und Völker mit neuen Kriegen bedroht?
Warum werden keine Vorsorgemaßnahmen
zum Schutz des menschlichen Lebens vor den Naturgewalten unternommen? Die Antworten
liegen in einer Grundwahrheit: Der von der Gesellschaft produzierte Reichtum kehrt nicht zu
den zurück, die ihn schaffen. Maßstab für die Produktion und die
Organisation der Wirtschaft
und der Gesellschaft ist nicht die Befriedigung
der Bedürfnisse des Volkes, sondern der kapitalistische Profit. Produktionsmittel und Reichtum konzentrieren
sich in immer weniger Händen, in den Händen der Monopole und der großen Unternehmensgruppen. Auf dieser
Grundlage entstehen die Wirtschaftskrisen, auf dieser Grundlage entsteht die gegenwärtige Krise der Überproduktion des Kapitals. Egal, ob in Zeiten des Aufschwungs oder in Krisenzeiten,
die kapitalistische Produktionsweise
kann nichts mehr beitragen, als Barbarei auf der ganzen Linie.
Ausweg aus der
Krise bedeutet für den Kapitalismus Vernichtung von Produktivkräften,
Entwertung der Arbeiterklasse, Herabsetzung des Preises der Arbeitskraft,
Pleite des Volkes, damit die Profite des Kapitals gerettet werden können. Im Monopolstaat ist es nicht möglich, dass die arbeitenden Menschen gemeinsam mit den Industriellen, Bankern und Reedern Gewinne machen. So lange das
Kapital Gewinne macht, werden die arbeitenden Menschen verlieren.
Wir lehnen die Verleumdungen und die Lügen der Verfechter des Kapitalismus gegen den Sozialismus, der in Europa im 20. Jahrhundert aufgebaut
wurde. Es war der erste Versuch, der trotz den schwierigen
Bedingungen, trotz den Fehlern nachgewiesen hat, dass das Volk viel
besser ohne Kapitalisten leben kann. Dieser Versuch
hat nachgewiesen, dass die planmäßige gesellschaftliche
Produktion die allseitige Entwicklung ohne Krise und zu Gunsten
des ganzen Volkes gewährleisten kann.
Ausgerüstet mit den Lehren aus den Errungenschaften und den Fehlern dieser großen Anstrengung können wir den Sozialismus mit sicheren Schritten
aufbauen, neue und größere Erfolge verzeichnen.
Das ist
unser Leuchtturm! Es ist unsere Pflicht,
diese Zukunft im täglichen Kampf in den Betrieben, in den Unternehmen, in den Wohnvierteln,
in den Schulen aufzubauen. Die
Arbeiterklasse besitzt eine große Kraft, sie kann sich
resolut mit Schwierigkeiten auseinandersetzen,
sie kann die Hürden der Verfechter und Verteidiger des Ausbeutersystems überwinden,
sie kann sich vorwärts bewegen.
Ruhm und Ehre den Toten unserer Klasse, die in den großen Klassenkämpfen gefallen sind.
Ihre Opfer waren nicht
umsonst. Sie rufen uns zu
neuen und siegreichen Kämpfen auf! Die Zukunft liegt in unseren Händen, in den Händen der Arbeiterklasse, in den Händen der Menschen der Arbeit.
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