Griechenland im Streik! 1. Tag
Am 28. Juni begann der landesweite
zweitägige Streik gegen das neue Programm der volksfeindlichen Maßnahmen,
das zur Zeit im Parlament beraten wird und am 29. Juni von der Mehrheit
der regierenden sozialdemokratischen PASOK voraussichtlich verabschiedet
wird.
Die Parlamentsfraktion der
KKE beantragte eine namentliche Abstimmung, und der Abgeordnete
N. Karathanasopoulos betonte, dass Zweck der Maßnahmen der Regierung
die Stärkung der Konkurrenzfähigkeit und die Profitmaximierung des
Kapitals durch die Zerschlagung der Arbeiterklasse und ihre Rechte.
Die Parlamentsfraktion der KKE verließ die Debatte und wird
zur Abstimmung zurückkehren.
Währenddessen bezeichnete
der Premierminister G. Papandreou im Parlament die Verabschiedung
des neuen volksfeindlichen Maßnahmenpaketes als eine „patriotische
Pflicht“.
Das Pressebüro des ZK der
KKE kommentierte die Rede des Premiers im Parlament: „Der Premierminister
schlug als Lösung für die Schulden, die Defizite und die Krise das
Heranziehen von Investoren vor. Auch die anderen Systemparteien stimmen
dem zu und unterstützen die volksfeindlichen Maßnahmen, die die Arbeits-
und Lohnrechte und die Errungenschaften des Volkes mit den Füßen treten.
Die arbeitenden Menschen, die jungen Menschen haben aber keinen Grund,
diese schmerzlichen Opfer zu akzeptieren, zugunsten einer Entwicklung,
bei der chinesische Löhne und Rechte herrschen werden“.
Zur gleichen Zeit stellte der
Vizepremier Th. Pangalos in einem Interview mit einer ausländischen
Zeitung dem griechischen Volk das erpresserische Dilemma „entweder
neues Maßnahmenpaket oder Panzer auf den Straßen“. Das Pressebüro
des ZK der KKE betonte in einer Stellungnahme: „Das Volk, das
aus seiner Geschichte gelernt hat, muss antworten, dass ein unterjochtes
Volk von der Verarmung und den anderen Übeln der kapitalistischen Barbarei
bedroht wird. Das Volk kann dem entgegentreten, wenn es organisiert
und entschieden für sein Recht und für seine Macht kämpft, die Banken
und die Monopolbetriebe in seine Hände nimmt, damit sie seine Bedürfnisse
befriedigen und es nicht berauben.
Vorbereitung des Streiks
In diesem politischen Klima
organisierten die Kräfte der Kämpferischen Arbeiterfront (PAME) den
Streik.
Am Montag früh besetzten sie
symbolisch die Akropolis. Diese Aktion wurde von den arbeitenden Menschen
begrüßt und rief die wütende Reaktion der rechten ND-Partei, der
nationalistisch-rassistischen LAOS und bürgerlicher Massenmedien hervor,
die die PAME wegen „Entweihung der heiligen Denkmaler“.
Das Pressebüro des ZK der
KKE unterstrich: „Die ND-Partei versucht ihr eigentliches Einverständnis
mit den Memoranden und dem mittelfristige Programm zu verschleiern.
Ihr Hass gegenüber den Kämpfen der Arbeiterbewegung lässt das allerdings
nicht zu. PASOK, ND, LAOS und alle anderen sollen wissen, dass die Denkmäler
nicht von den Aktionen des Volkes, sondern von der Kommerzialisierung
entweiht werden, und dass das Land wegen der Verelendung des Volkes
und nicht wegen seines Kampfes in Verruf gerät.
Am Nachmittag des 27. Juni
organisierten die PAME-Kräfte zahlreiche Kundgebungen zur Propagierung
des zweitägigen Streiks in vielen Wohngebieten der großen griechischen
Städte.
28. Juni: 1. Streiktag
Zum Tageseinbruch des 28. Juni
fanden sich die klassenkämpferischen Kräfte der PAME, genauso wie
in der Zeit zuvor, vor den Betriebstoren, den Handelsgeschäften, den
Baustellen, den Hotels, den Büros uns seit Mitternacht an den Schiffsanlegestellen,
um den Streik zu schützen.
Besonders hart war der Schutz des Streiks der Seefahrtsarbeiter, denn ihr Branchenverband eine streikbrecherische Haltung einnahm. Die der PAME angehörten klassenkämpferischen Gewerkschaften PEMEN und STEPHENSON, die die Schiffsingenieure und das Maschinenraumpersonal vertreten, beschlossen die Beteiligung am Streik, und wurden unterstützt von den Gewerkschaften der Schiffsköche und der Schiffselektriker. Der Streik dieser Gewerkschaften und die starke Unterstützung durch die PAME-Kräfte legte Piräus, den größten griechischen Hafen, lahm. In Thessaloniki, der zweitgrößten Stadt Griechenlands, blockierten die PAME-Kräfte alle 7 Tore der Industriezone, um den Streik abzusichern.
Um 10 Uhr fanden die Streikkundgebungen
Stadt. In Athen gab es Sternenmärsche der PAME durch zentrale Straßen
bis zum Syntagma-Platz, bis vor das Parlament, die das gesamte Areal
mit Menschenmassen füllten.
Die Generalsekretärin des
ZK der KKE Aleka Papariga, die an der PAME-Streikkundgebung teilnahm,
betonte in einer Erklärung an die Presse: "Die kontrollierte Insolvenz
ist bereits entschieden. Das was sie vom Volk wollen, ist sein Konsens
für 50 Jahre, damit sie noch schlimmere Maßnahmen ergreifen können.
Der Kampf wird sich entscheiden in den Büros, in den Betrieben, in
jedem Arbeitsplatz, auf dem Lande und in den Städten. Eins ist sicher:
dieser Kampf wird siegreich sein!"
Einige der Losungen, die in den PAME-Kundgebungen meist gehört wurden, waren:
"Keinen Konsens für die Maßnahmen der Regierung!"
"Patriotismus ist das Recht des Volkes und nicht die Profite des Kapitalismus"
"Ohne dich Arbeiter dreht sich kein Rad, du kannst ohne Bosse!"
"Schluss mit den Illusionen,
der Kapitalismus kann nicht human werden."
PAME hat eine neue Massenkundgebung
für den Dienstagnachmittag im Zentrum der Hauptstadt angekündigt.
28.6.2011
e-mail:cpg@int.kke.gr